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«Trotz des Unfalls – die Strecke ist sicher»

Ein Unfall mit einem Auto an der EKZ Züri Metzgete sorgt für Diskussionen um die Sicherheit von Strassenrennen. Jetzt redet der verunfallte Radfahrer: «Die Veranstalter trifft sicher keine Schuld.»

07ZU08Dielsdorf
«Ich hatte noch Glück, doch mein Velo
hat Totalschaden», sagt Marcel Frei, der

hier an der Volksmetzgete von einem
Auto angefahren wurde.

«Der Arzt meinte bloss, ich hätte riesiges Glück gehabt. Wenn man als Radfahrer so von einem Auto angefahren werde, komme man sonst nicht so glimpflich davon», sagt Marcel Frei aus Hedingen. Der Amateurrennfahrer hat am Sonntag an der EKZ Volksmetzgete teilgenommen. 98 Kilometer wollte er mit den schnellsten Fahrern hinter sich bringen – bis ein Auto ihn unsanft stoppte. Das Ergebnis: Verdacht auf Armbruch, Totalschaden am Velo und bis auf Weiteres arbeitsunfähig.
Gegen 9.30 Uhr ist Marcel Frei, der soeben die erste Runde der Metzgete hinter sich gebracht hat, von der Furttalstrasse in die Schwenkelbergstrasse eingebogen. «Die Polizei hat ein Auto, das vordrängeln wollte, noch angehalten und angewiesen, der Lenker solle vorsichtig fahren», weiss Frei. Die Radler passierten die Kreuzung. Etwas später liess sich Frei an der Spitze ablösen, «da kam das Auto heran, hupte, weil der Fahrer überholen wollte, und noch bevor ich mich umdrehen konnte, hatte er mich schon erfasst», erzählt Frei. Das Rennen war für ihn gelaufen, «und die Saison gleich mit, der Ironbike in Einsiedeln Ende September fällt für mich ins Wasser».

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Das Risiko fährt am Rennen mit

Ein Auto fährt an der Züri Metzgete einen Radsportler an. Dieser landet im Spital. Jetzt ist eine Diskussion um die Sicherheit an Strassenrennen entbrannt. Doch die Organisatoren winken ab.

07ZU07Dielsdorf 2010«In jedem anderen Land werden die Strassen bei grösseren Velorennveranstaltungen gesperrt, nur in der Schweiz nicht», ärgert sich Roger Cattin, Streckensicherheitschef der Züri Metzgete. Am Sonntag kam es am bekanntesten Volksradrennen der Schweiz zu einem Unfall. Ein Auto touchierte am Schwänkelberg bei einem Überholmanöver einen Velofahrer. Dieser musste auf der Stelle hospitalisiert werden. Der Fahrer kam mit einem Armbruch davon und durfte das Spital noch am gleichen Abend verlassen. Dem Autofahrer droht nun ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Möglich war der Unfall nur, weil der grösste Teil der Strecke nur einseitig gesperrt war. Nun steht die Frage nach der Sicherheit von Strassenrennen im Raum. «Das ist ein altes und leidiges Thema»,  erklärt Jonas Leib vom Radsportverband Swiss Cycling. Letztens habe im GP Lugano ein Töfffahrer nur 100 Meter vor dem heransprintenden Peloton die Strasse gekreuzt. «Die Hälfte der Fahrer weigerte sich daraufhin, das Rennen fortzusetzen», erklärt er. Aber eine komplette Sperrung der Strassen  während eines Rennens sei kaum durchsetzbar. Die Gebühren dafür seien einfach zu hoch.

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Autoverlkehr bleibt ein Übel der Züri-Metzgete

An der Züri-Metzgete vom Sonntag wurde ein Fahrer durch einen Automobilisten verletzt. Eine totale Streckensperrung wird es aber in Zukunft nicht geben.

Buchs - Auf der Steigung zwischen Adlikon und Dielsdorf überholte am  Sonntag ein Automobilist eine Gruppe von rund 15 Rennvelofahrern, die an der Züri-Metzgete  teilnahmen. Bei diesem Manöver wurde ein Velofahrer touchiert, er stürzte und zog sich einen Armbruch zu, wie Walter Leibundgut, Mediensprecher der Züri-Metzgete, auf Anfrage erklärt.

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100 Jahre Züri Metzgete: Die Fahrer, die Zuschauer, die Strecke – einst und heute

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In den 40er-Jahren führte die Strecke der
Züri Metzgete durch die Strassen
von Zürich.
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Seit drei Jahren findet das Traditionsrennen
im Unterland statt – mit
Start und Ziel in Buchs.
 
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Wo die Gümmeler den Fans den Atem rauben

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Wer war am schnellsten, wer konnte sich am
Siglisdorfer am besten absetzen und wer hatte das
beste Material?  Nach dem Rennen stärken sich die
Fahrer und klären die wichtigsten Fragen des Tages.

In vier Minuten soll die EKZ-Volksmetzgete beginnen, doch OK-Präsident Michael Ausfeld findet die Startpistole nicht. «Keine Sorge», beruhigt Speaker Felix Egolf die 932 Velofahrerinnen und -fahrer, die am frühen Sonntagmorgen in Buchs in den Startfeldern warten, «wir können so oder so losfahren.» Doch die Amateur-Velosportler kümmert die Pistole wenig. «Aufgeregt sind wir wegen des Rennens», sagt Harry Huwyler vom Radsportclub Regensdorf (RSC). Mit seinem Team will er das «Triple» schaffen und zum dritten Mal den 1. Platz in der Gruppenwertung erreichen.

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Lang sichert sich Jubiläumssieg

19zu06sportIm Elite/Amateur-Rennen der EKZ Züri Metzgete konnten sich die einheimischen Fahrer nicht gross profilieren. Die Steinmaurer Michael Müller, David Hoch und Remo Schuler erschienen nicht an der Ranglistenspitze. Gewonnen wurde das Rennen über 147 km von Amateur-Schweizer-Meister Pirmin Lang (Aarburg, Bild links). Er setzte sich im Schlussspurt in Buchs knapp vor Sven Schelling (Steinerberg) durch. Die beiden Fahrer hatten sich vom Feld abgesetzt. Der Tuggener Querfahrer Christian Heule belegte den 3. Podestplatz. Die Volksmetzgete über 98 km wurde eine Beute von Philip Jansen (Würenlos). Bei den Frauen gewann Jutta Stienen (Wädenswil). Diane Lüthi aus Regensberg wurde Dritte. Das Volksrennen über eine Runde beendete Jérôme Jacquemai aus Pratteln als Erster. Marcel Singer (Niederglatt) wurde als bester Unterländer Siebter.
Vor 100 Jahren ging die erste Meisterschaft von Zürich über die Kantonsstrassen. Zur Jubliläumsausgabe starteten in den verschiedenen Kategorien total 1120 Teilnehmer.

(wl/zvg)
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Ein Volk von Profis

Das 100-]ahr-]ubiläum der «Züri-Metzgete>> steht im Zeichen des Breitensports.

NZZ 20100906 1
Freizeit Radler mit viel Speed: Der Schnellste der 
«Volks-Metzgete» bewältigt die 98 Kilometer im
39,5km/h-Tempo.

Die goldenen Zeiten sind vorbei. Aber noch nicht lange. Vor wenigen Jahren konnte man an der «Züri-Metzgete» einen Blickauf die goldglänzenden Schuhe Paolo Bettinis werfen. Konnte dieselbe Strecke befahren, auf der die grossen Namen des Radsports um den Sieg kämpften. Die Anwesenheit der Professionals übte eine grosse Anziehungskraft aus, über 2000 nahmen jeweils am Jedermann-Rennen teil. Während sich diese frühmorgens am Start besammelten, wurden Fernsehkameras für die spätere Live-Übertragung justiert, versammelten sich Tausende von Radsportfans entlang der Strecke.

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Steinmaurer Rückenwind dank Heimvorteil

Der GP Rüebliland nutzte die Infrastruktur der EKZ Züri Metzgete und fuhr durchs Zürcher Unterland. Das gab den Steinmaurer Junioren Fabian Lienhard und Lukas Müller zusätzlich Schub.

Der für das Schweizer Nationalteam angetretene Lienhard gewann am Samstag die zweite Etappe des GP Rüebliland, als er sich im Sprint einer Ausreissergruppe durchsetzte. «Mein Fazit fällt sehr positiv aus. Mir war der Etappensieg wichtiger als das Gesamtklassement », schildert der 17-Jährige. Er ging auf der 72,3 km langen Strecke jede Attacke mit und meisterte auch den Kaiserberg. Eine bessere Rangierung im Gesamtklassement vergab Lienhard mit diesem Kraftakt, weil ihm beim anschliessenden Zeitfahren und in der gestrigen Schlussetappe durchs Zürcher Unterland die nötige Luft fehlte.

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Viel Sonnenschein und ein paar Stürze zum Jubiläum

100 Jahre nach der Erstaustragung trafen sich rund 1000 Teilnehmer in Buchs zur 96. «Metzgete».

TA 2010 09 06 1Buchs - An diesem Sonntagmorgen herrscht schon kurz nach sieben Uhr reger Betrieb in Buchs. Von überall her pirsehen Hobbyfahrer auf ihren Rennvelos heran. Alles fährt, klickt und schaltet und formiert sich auf dem Start- und Zielgelände.
1910 fand das Rennen zum ersten Mal statt. Zur gestrigen 96. Auflage der Züri-und Volksmetzgete haben sich nicht nur die Teilnehmer versammelt: Familie, Freunde sowie Helfer stehen bereit, um den Rennfahrern vor dem Start Glück zu Kontwünschen. Denn auch dieses Jahr gilt es wieder, die 49 Kilometer lange Strecke über Dielsdorf, Neerach, Weiach bis zur Siglistorfer Höhe und über Schneisingen, Niederweningen die Steigung nach Regensberg zu erreichen. Danach führt der Weg über Boppelsen und Otelfingen wieder zurück nach Buchs. Je nach Kategorie müssen die Teilnehmer ein oder zwei Runden (98 Kilometer) fahren.

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Der Erste bleibt nicht lange Sieger

Die Velofahrer der EKZVolksmetzgete geben am Rennen alles. Den 1. Platz holt sich ein Aussenseiter – und genau das sorgt für Kritik unter den Gümmelern.

01ZU06Front98 Kilometer Strecke und zwei Mal die Steigungen am Siglisdorfer und am Regensberger haben 932 Gümmeler an der gestrigen EKZ-Volksmetzgete unter die Räder genommen. 840 davon gelangten ins Ziel, 92 Teilnehmer gaben auf. Nach zwei Stunden und 30 Minuten fuhr Yves Covi als erster Fahrer in Buchs übers Ziel, bejubelt von zahlreichen Fans. Doch er landete am Schluss auf dem 3. Platz, das ergab die Auswertung der Start- und Zielzeiten. Der 18-jährige Philip Jansen aus Würenlos, der weit hinten gestartet war, holte den Sieg. «Dabei wusste ich vorher nicht mal, ob ich überhaupt mit den Fahrern mithalten kann», freute er sich.

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Tagesschau Bericht zur Züri Metzgete

 

Pirmin Lang will Eintrag im Buch

Am Sonntag um 15 Uhr fällt in Buchs die wichtigste Entscheidung der Züri Metzgete.

Ein Sieg in der EKZ Züri Metzgete ist auch im hundertsten Jahr seit der Gründung dieses Rennens immer noch mit viel Prestige verbunden. Am Sonntag kämpfen im Hauptrennen ab 11.30 Uhr weit über 100 Fahrer auf dem 49 km langen Parcours über Siglistorfer und Regensberger um diese Ehre. Um 15 Uhr wird an der Furttalstrasse in Buchs ZH entschieden, wer im «Goldenen Buch» die Nachfolge der berühmten Sieger des früheren Weltcup-Rennens antritt.
Als zwischen 1968 und 2006 die «Meisterschaft von Zürich» (Züri Metzgete) als Weltcup-Rennen ausgetragen wurde, siegten die zu ihrer Zeit weltbesten Radrennfahrer. Walter Godefroot, Giuseppe Saronni, Roger De Vlaeminck, Didi Thurau, Francesco Moser, Charly Mottet und Johan Museuuw sowie zuletzt Paolo Bettini und Olympiasieger Samuel Sanchez sind einige der glanzvollen Namen im «Goldenen Buch». Ganz so bekannt sind jetzt die Protagonisten des Handicap-Rennens mit Elitefahrern und Amateuren nicht. Aber Insider warten gespannt, ob der letztjährige Zweite, Schweizer Meister Pirmin Lang, das Rennen gewinnen kann, nachdem Vorjahressieger Stefan Trafelet die Karriere beendet hat.

(Lbg)
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Das härteste Vorbereitungsrennen

Der Regensdorfer Max Wirth hat die Züri Metzgete in den 1950er-Jahren zumeist im Feld der Abgeschlagenen absolviert. Für den Bahn-Spitzenfahrer gehörte sie damals trotzdem einfach dazu.

27ZU04Sport
Max Wirth und sein Original-Strassen-
Rennvelo aus den 1960er-Jahren.

«Für mich ist es immer viel zu fest auf und ab gegangen», lacht der 79- Jährige, als er beim Gespräch am heimischen Esszimmertisch auf die Züri Metzgete zu sprechen kommt, «dafür waren andere besser geeignet.» Die Strecke führte damals, in den 1950er-Jahren, noch von Zürich aus durchs Zürcher Oberland, über den Irchel, den Siglistorfer und Hüttiker, in einer Zusatzschlaufe über den Zürcher Rosengarten und über Regensberg wieder zurück nach Zürich. Eine Route, für die Wirth mit seinen 1,85 m und 85 kg nicht eben geschaffen gewesen sei: «Ich war wirklich kein Bergfloh.» Vielmehr sei er ein starker Roller gewesen, einer also, der über lange Zeit ein sehr hohes Tempo fahren kann. Diese Qualität machte ihn gleichzeitig zu einem starken Zeitfahrer.

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Schnee, Streik und Kalbsgeburt

Morgen feiert die Züri-Metzgete ihr 100-Jahr-Jubiläum. Einst war sie ein Rennen für die Heroen der Naturstrasse und bekam ihren Namen wegen deren vieler blutiger Stürze. Sie wurde ein Rennen der grossen Sieger und grossen Namen, sie gehörte zum Weltcup und musste ums Überleben kämpfen. Heute ist sie vor allem ein Volksrennen, eines der unteren Kategorien - und auch eines der Erinnerungen: An Paul Eglis Problem von 1935, als der Bauernsohn aus Dürnten am Samstag vor dem Rennen statt um 17 Uhr erst um 22 Uhr zur Startnummernausgabe und Veloplombierung erschien, weil zu Hause eine Kuh kalberte. Die Sportkommission liess sich durch die Bitten erweichen, um drei Uhr früh stand Egli am Start des Rennens, das er zum zweiten Mal gewann.
An die Schlechtwetterfahrt von 1951, als es nach dem Start zu schneien begann, auf der Hulftegg 10 Zentimeter Schnee lagen, die Fahrer in Häusern und Fahrzeugen Schutz suchten, Wechsel in Brunnentrögen enteist wurden, eine Fünferspitze kollektiv aufgab, sich viele Amateure auf der Wagenbreche an einem Feuer wärmten, das Zuschauer entfacht hatten, nur 16 Profis das Ziel erreichten, der letzte mit 75Minuten Rückstand und 738 von 908 in allen Kategorien gestarteten Fahrern aufgaben.

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Alles überlebt- bis Floyd Landis kam

Morgen Sonntag findet die 96. Ausgabe der «Züri-Metzgete» statt. Ein Blick zurückauf die Geschichte des Radklassikers.

TA 2010 09 04
Vor langer Zeit: Ober legendäre Naturstrassen
hinauf
zum Sigllstorfer auf 527 Meter Höhe

In Russland wütete die Cholera, in der Mongolei und Mandschurei die Pest. In Washington wurde der Pilot Claude Grahame-White verhaftet, weil er mit seinem Doppeldecker auf der Avenue vor dem Weissen Haus landete. In Paris trat die Seine über die Ufer, in Hamburg wurde der FC St.Pauli gegründet. In Zürich wurde das Kunsthaus eröffnet und der Velo-Club Westfalen hatte Schulden. Die Anzüge «aus feinstem Stoff», die sich der Verein geleistet hatte, waren besser als die Zahlungsmoral der Mitglieder, die sie trugen. Nicht alle bezahlten, einige wurden deshalb ausgeschlossen und durften bei der Fahnenweihe nicht dabei sein. Man schrieb das Jahr 1910.
Um Geld in die leere Kasse zu bringen, verband man das Edle mit dem Nützlichen und schrieb ein Rennen aus: Die Meisterschaft von Zürich. Am 8. Mai hätte sie stattfinden sollen, doch da sich beim starken Regen die Fahne nicht würdig weihen liess, wurde das Fest auf den 28. Mai verschoben.

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Blutende Fahrer und grosse Sieger

Die «Züri-Metzgete» ist das älteste Schweizer Radrennen - Sie wird 100-jährig.

NZZ 20100903
Seit 1928 eine gefürchtete Steigung im «Züri-
Metzgete»-Parcours: der Siglistorfer.

Als Ende Mai 1910 zur 1. Meisterschaft von Zürich gestartet wurde, stand nicht das Radrennen, sondern  eine Fahnenweihe im Vordergrund. Mit den Einnahmen aus dem Rennen hoffte der VC Westfalen Zürich die Mittel zu beschaffen, welche beim Ankauf eines edlen, aber viel zu teuren Stoffes fehlten. Wegen schlechter Wetterprognosen wurde die Premiere um drei Wochen auf den 28. Mai 1910 verschoben, weil die Fahnenweihe nur bei schönstem Frühlingswetter stattfinden sollte. 76 Fahrer starteten zur 100-km-Fahrt ins Zürcher Oberland, und in Schwamendingen wurde die Ankunft des Siegers Paul Suter vor einer «zahlreichen Zuschauermenge mit Trompetenstössen angekündigt».
Ob traditionellerweise im Mai, später im August oder sogar Anfang Oktober, die «Züri-Metzgete» rollte tatsächlich oft bei prächtigem Wetter - allerdings mit Ausnahmen. So etwa 1987, als ein Betreuer den völlig durchfrorenen deutschen Sieger Rolf Gölz von seinem Arbeitsgerät heben musste. 1951 war es noch dramatischer: Nur 13 Berufsfahrer wurden klassiert; von 170 gestarteten Amateuren erreichten nur 16 das Ziel. Schon kurz nach dem Start hatte Schneetreiben eingesetzt; die 5 Spitzenfahrer streckten gemeinsam die Waffen, viele Fahrer suchten Schutz in Häusern oder in Begleitautos. Auf der Hulftegg lagen 10 Zentimeter Schnee, und auf der Wagenbreche hatten Zuschauer ein Feuer entfacht, an dem sich mehrere Amateure wieder aufwärmten. Der Radfahrer-Verein Zürich verdankte den total 171 Angekommenen (von 909 Gestarteten), dass das Rennen nicht «mangels Aktiver» eingestellt werden musste.

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Interview mit Michael Ausfeld

Radio Zürisee hat den OK Chef der Züri Metzgete interviewt.

 

 

 

 

Im Schnee kamen nur 16 ins Ziel

Rennstart in der Nacht, frierende Rennfahrer, gebrochene Velogabeln – die Züri Metzgete kann zu ihrem 100-Jahr- Jubiläum auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken.

Hart sei die Metzgete damals gewesen, erinnert sich Peter Blattmann zurück. Der Ehrenpräsident des Radsportvereins Zürich, der die EKZ Züri Metzgete organisiert, hat die bewegte Geschichte des Rennens hautnah miterlebt. «Damals fuhr man noch auf Naturstrassen. » Stürze und Defekte seien deshalb an der Tagesordnung gewesen. «Es kam vor, dass ein Fahrer eine gebrochene Velogabel zum nächsten Schmied brachte, damit dieser sie flicke», erzählt der heute 67-Jährige, der aus einer Rennfahrerfamilie stammt, und fügt an: «Heute führt jeder Fahrer ein Ersatzvelo auf dem Dach eines Begleitfahrzeuges mit.»

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«Die Konkurrenz wird immer grösser»

Michael Ausfeld, Anwalt, Hobbyfahrer mit Rennfahrer-Vergangenheit und OK-Präsident der Züri-Metzgete über den 100. Geburtstag des Rennens, dessen Probleme und dessen Zukunft

TA 2010 09 03
Michael Ausfeld, OK Präsident der Züri-Metzgete,
sieht die Volksmetzgete als Fundament des
Traditionsrennens.

Michael Ausfeld, Die Züri-Metzgete feiert ihren 100. Geburtstag. Das Rennen findet zum 96. Mal statt. Geht es dem Rennen nach den  schwierigen Jahren wieder so gut, dass es in vier Jahren auch noch eine hundertste Züri-Metzgete geben wird?
Ich glaube schon. Wir bemühen uns, das Rennen neu aufzustellen mit der Fokussierung auf den Breitensport. Was uns ermöglichen soll, weiterhin ein Amateur-Rennen durchzuführen.

Das heisst: Sie sind darauf angewiesen, dass die Volksmetzgete möglichst viele Teilnehmer hat.
Die Volksmetzgete ist unser Fundament. Wir sind in einer veränderten Zeit, der Breitensport hat massiv an Bedeutung gewonnen. Deshalb  glauben wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Beim Jedermann-Rennen von Hamburg wie es dort heisst, machen über 20 000 mit. Und der Anlass hat auch die grosse Profikrise in Deutschland ohne Schaden und mitsamt dem Profirennen überstanden. Wie viel ist in Zürich möglich?
Jetzt stehen wir bei ungefähr 750 Anmeldungen. Als wir in Zürich sonst nur noch das Profirennen im Programm hatten, waren beim damaligen - wie es auch bei uns hiess - jedermann-Rennen 2165 Fahrer am Start. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die Profis tatsächlieh ein Magnet sein können. Es ist aber auch so, dass die Konkurrenz immer grösser wird. Es gibt an jedem Wochenende irgendeinen Anlass für die Hobbyfahrer, sei es das Alpenbrevet, die Alpenchallenge oder was auch  immer. Der Konsument hat eine grosse Auswahl.

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Volksmetzgete mit mehr als 1 000 Fahrern

Aus der Züri-Metzgete ist eine Volksmetzgete geworden: Hundert Jahre nach seiner ersten Austragung besticht das Rennen mit seiner hohen Teilnehmerzahl

Mehr als tausend Rennfahrer starten am Sonntag,5. September zum grössten und ältesten Radrennen der Schweiz. Und auch die Tradition fahrt mit: Hundert Jahre nach der ersten Züri-Metzgete müssen auf einer 49 km langen Rundstrecke im Zürcher Unterland noch immer die traditionellen Steigungen von Siglistorf und Regensberg bezwungen werden. Die Profisjedoch fahren nicht mehr mit, sodass aus dem einstigen Weltcup-Rennen eine eigentliche Volksmetzgetegeworden ist.

Anspruchsvolle Strecke

Dank dem Presenting-Sponsor EKZ und einer Gruppe Geschäftsleute konnte das Zürcher Radsport-Monument nach einjähriger Pause 2008 zu neuem Leben erweckt werden. Die Metzgete steht wie eh und je allen Kategorien offen. Dass Elitefahrer, Anfänger und Bobbyfahrer sich am gleichen Tag auf dem gleichen Parcours messen, ist immer noch eine weltweite Rarität. Der anspruchsvolle Parcours führt vom Start- und Zielort Buchs über Dielsdorf, Neerach, Weiach und Glatttelden nach Kaiserstuhl und nach dem Aufstieg zur Siglistorfer Höhe via Schneisingen zum nächsten Hindernis, dem Regensberger. Selbst die Abfahrt über Boppelsen nach Otelfingen erfordert höchste Konzentration.

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Die Tradition lebt weiter - auch ohne Profirennen

Hundert Jahre «Meisterschaft von Zürich»: Das Schweizer Radsport-Monument erzählt Geschichten aus einem ganzen Jahrhundert. Am Sonntag feiert die Züri-Metzgete ihr Jubiläum als «EKZ Volksmetzgete». Die SportWoche blickt zurück.

In England besteigt Georg V. den Thron, in Russland rafft eine Cholera-Epidemie Zehntausende dahin und in der Schweiz wird der Absinth verboten. Wir schreiben das Jahr 1910. Noch wird es vier Jahre dauern, bis erstmals ein Weltkrieg die industrialisierte Welt erschüttert.
Es ist die Zeit, in der in ganz Europa Fussballklubs entstehen. Die Tour de France gibt es bereits. Die Zeitschrift «L'Auto» organisiert sie 1910 zum achten Mal. Bis zur ersten Tour de Suisse 1933 müssen die Radbegeisterten aber noch ganze 23 Jahre warten.

Die Fahnenweihe

Am 28. Mai 1910 findet im Zürcher Vorort Schwamendingen die Fahnenweihe des VC Westfalen statt. Der Klub liebäugelt mit einer viel zu teuren Klubkleidung und führt zwecks deren Finanzierung die erste «Meisterschaft von Zürich» durch. Die Premiere des Rennens, das schon bald als «Züri-Metzgete» weltbekannt werden soll, ist 100 Kilometer lang und führt von Schwamendingen zweimal ins Zürcher Oberland und zurück.
In der Chronik können wir von einer geglückten Premiere lesen: «Die Fahnenweihe war ein einfaches, schlichtes Fest. Besonders die Organisation des Strassenrennens verdient schlechthin das Prädikat <musterhaft>.»

Die «Metzgete»

Weniger glücklich waren die nächsten Jahre des VC Westfalen. Schon 1913 übernahm die Radfahrer-Union Zürich die Organisation der zweiten Meisterschaft von Zürich. 1917 fusionierte sie mit anderen Klubs zum noch heute existierenden Radfahrer-Verein Zürich. Während Jahrzehnten war der RVZ der Veranstalter der Züri-Metzgete - bis in den 1970er-Jahren das zunehmende Geld im Radsport ein kommerzialisierteres Organisationsgremium
nötig machte.
Der offiziellen Namen des Rennens ist seit hundert Jahren «Meisterschaft
von Zürich». Trotzdem sprechen vor allem hierzulande alle von der «ZüriMetzgete». Die Chronisten sind sich nicht einig, warum das so ist. Weil sich die Fahrer nach Meinung der Zuschauer «gut gemetzget» haben, sagen die einen. Weil die Fahrer nach Stürzen mit ihren aufgeschürften
Beinen und Armen an eine «Metzgete» erinnerten, behaupten andere.

Die grossen Sieger

Im Monat Mai war die Züri-Metzgete bald ein Fixpunkt im internationalen Kalender. Ihre Siegerliste liest sich wie ein Who is Who des Radsports:

  • Der Schweizer Heiri Suter gewann zwischen 1919 und 1929 sechs Mal. Er ist noch heute der Rekordsieger.
  • In den 1940er- und 1950er-Jahren trugen sich unter anderen die Schweizer Ferdy Kühler, Hugo Kohlet, Walter Diggelmann, Paul Egli, Fredy Rüegg sowie der grosse Gino Bartali (It) in die Siegerliste ein.
  • Später gewannen die Belgier Walter Godefroot und Freddy Martens, die Italiener Francesco Moser und Guiseppe Saronni sowie der Deutsche Dietrich Thurau die Metzgete.
  • Unvergessen der Sieg von Beat Breu 1981. Dank einer «Steigung kurz vor dem Ziel» habe er als Bergfloh gewinnen können, analysierte der Schweizer damals zur Belustigung der Fans.
  • Danach gewannen Fahrer wie Adri van der Poel, Johan van der Velde, Steven Rooks (alle Ho), Johan Museeuw (Be) und Davide Rebellin (It).
  • Der letzte Schweizer Sieg datiert aus dem Jahr 2000. Damals siegte Laurent Dufaux vor Jan UHrich (De).
  • Vor vier Jahren gewann Samuel Sanchez (Sp) das letzte Profi rennen.

Die Geschichten

Aus ihrer hundertjährigen Geschichte erzählt die Züri-Metzgete unzählige
Anekdoten. 1950 zum Beispiel wunderte sich ein Berichterstatter über Frauen am Strassenrand: «Mit Schmunzeln registrierten wir an vereinzelten Orten sogar weibliche Streckenposten, die ihre Aufgabe mit besonderer Gewissenhaftigkeit nachzukommen schienen.» Bis zur Einführung des Frauenstimmrechts sollte es damals noch über zwei Jahrzehnte dauern.
Vor dreissig Jahren waren Live-Bilder von Radrennen im TV noch nicht selbstverständlich. 1981 probte das Schweizer Fernsehen für die WM 1983 in Altenrhein an der Metzgete. Die Schweizer Radfans bekamen anlässlich dieser Premiere zu Hause den grossen Sieg von Beat Breu live mit.

Die fehlenden Profis

Hundert Jahre nach dem Fahnenweihe-Rennen am 28. Mai 1910 findet die «Meisterschaft von Zürich» am 5. September zum dritten Mal als «EKZ Volksmetzgete» statt. Profis sind seit vier .Jahren keine mehr am Start, denn das Budget von über einer Million Franken lässt sich im reichen Zürich für ein Eintages-Radrennen schlicht nicht mehr bestreiten.
Trotzdem hält Metzgete-Koordinator Bruno Hubschmid im Interview
mit der SportWoche (Seite 51) zu Recht fest, dass sich der Traditionsanlass wieder gut «metzget». Rund tausend Hobby-Gümmeler und lizenzierte Fahrer verschiedener Kategorien werden an den Start gehen.
Veranstalterio ist die «Züri Metzgete GmbH»  - und die gehört dem Radfahrer-Verein Zürich. Die Tradition fahrt also weiterhin mit, wenn die Radrennfahrer um den Sieg des hundertjährigen Rennens fighten.

Die «Volksmetzgete»

Hundert Jahre «Meisterschaft von Zürich»: Es wird am Sonntag die 96. Metzgete sein, denn 1911, 1912, 1915 und 1916 fand das Rennen nicht statt. Auch 2007 fiel es aus. Seither lebt die Radsport-Tradition in Zürich
mit ihren hundert Jahren aber als rüstige «EKZ Volksmetzgete» weiter.

Marcel Siegenthaler und Walter Leibundgut
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«Die Züri-Metzgete metzget sich gut»

Eine grosse Tradition, riesige Teilnehmer-Felder und keine Profis mehr: Die Züri-Metzgete ist hundert Jahre alt. Projektleiter Bruno Hubschmid zur Gegenwart und zur Zukunft des Schweizer Rad-Monuments.

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Grosszügig Unterländer Gewerbetreibende unterstützen den Traditionsanlass finanziell

Elf Unterländer Persönlichkeiten spenden der Züri Metzgete 22 000 Franken pro Jahr. Eine Investition in Radsport und ins Unterland, heissts.

Die «Freunde der Züri Metzgete» greifen für den Traditionsanlass tief in die Privatschatulle. 2000 Franken kostet jedes Mitglied das Engagement im Jahr. Für die Summe bekäme man auch ein Rennrad oder ein Fitness-Abo im Wellness- Tempel. Darum gehts den Herrn aber nicht. Velos besitzen die drahtigen Gönner schon, und Wellness gibts nicht an der Hantelbank, sondern im Sattel.
Die elf Herren überweisen dem Organisationskomitee der Züri Metzgete also 22 000 Franken. Verwendet wird das Geld zur Milderung eines Defizits. Ihr Zustupf solle dazu beitragen, dass sich der Anlass etabliert und nicht wieder aus dem Unterland verschwindet..

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Furttaler Gümmeler sind heiss auf den Sieg

Die Velofahrer vom RSC Regensdorf stehen kurz vor einer kleinen Sensation. An der 100. Züri Metzgete vom 5. September in Buchs könnten sie zum dritten Mal in Folge als Sieger einfahren.

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«Wir gehen mit drei Mannschaften an den Start, da muss was zu machen sein», sagt RSC-Präsident Harry Huwyler und stapelt dabei gezielt etwas tief. Bloss «etwas zu machen», soll nämlich nicht reichen. Huwyler weiss das und kann sich auf seine Mannen verlassen: keiner der 15 Hobbysportler, die an der Züri Metzgete im auffälligen RSC-Leibchen antreten, möchte etwas mit dem Ende der Rangliste zu tun haben. Im Gegenteil: Der Stolz motiviert, denn im eigentlichen Heimrennen will jeder Unterländer sein Bestes geben. Nach zwei Siegen in Folge, könnte der Verein heuer das «Triple» in der Mannschaftswertung erstrampeln. Anders als 2008 und 2009 gehen die Lokalmatadoren aus Regensdorf diesmal nicht als Jäger, sondern als Gejagte an den Start. «Die Konkurrenz aus dem Zürcher Oberland ist wild entschlossen, uns den Hattrick zu vermasseln», so Huwyler. Halb im Spass, halb im Ernst schildert er die «Machenschaften» der Gegner. «Sie haben uns extra für die Züri Metzgete zwei unserer besten Fahrer abgeluchst, was uns schwächt und sie stärkt.» Entmutigen lässt man sich aber nicht. «Auf keinen Fall. Unser Motto heisst: Jetzt erst recht!».

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Er warnt die Velorennfahrer vor gefährlichen Kurven

Der Bopplisser Roger Cattin ist für die Streckensicherung der Züri-Metzgete zuständig. Mit Lotsen, Strohballen und Matten versucht er, schwere Stürze zu verhindern.

TA 25 8 Er-warnt-die-VelorennfahrerDie gefährlichste Kurve der Züri-Metzgete liegt praktisch vor Roger Cattins Haustür: Sie befindet  sich beim Bopplisser Dorfplatz. Und just dort organisieren Einheimische eine Festwirtschaft. «Diese Kurve werde ich – neben den Feuerwehrleuten – wohl zusätzlich mit Strohballen sichern müssen», sagt Cattin. Der 67-Jährige ist dieses Jahr zum dritten Mal für die Streckensicherung des Velorennens verantwortlich. Vorher amtete er jahrelang als OK-Präsident des längsten Eintages-Elite-Strassenrennens der Schweiz, Pruntrut–Zürich.

Am 5. September werden rund 1500 Velofahrer – vom Schüler bis zum Elitefahrer – an der Züri-Metzgete teilnehmen. Je nach Kategorien fahren sie den 48 Kilometer langen Rundkurs bis zu dreimal. Start und Ziel liegen in Buchs. 154 Helfer werden entlang der Strecke für ihre Sicherheit
sorgen.

 

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Bessere Rennprognosen als im TV

Felix Egolf ist seit 2008 die Stimme der Züri Metzgete. Als Speaker verhilft er den Rennfahrern zum pünktlichen Start, zum korrekten Rang und manchmal auch zu Rennradschuhen.

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Ob über den Wolken oder am Boden der Tatsachen:
Pilot und Züri-Metzgete-Speaker Felix Egolf hat
stets das Sagen.

«Vielleicht rede ich einfach gerne», versucht Felix Egolf zu erklären, warum er Speaker an Velorennen wie der Züri Metzgete ist. Er sei einfach gut im Kopfrechnen, überlegt er weiter. Immer wenn er die Tour de France oder den Giro d’Italia im Fernsehen verfolgt habe, habe er mitgerechnet, ob die Ausreisser ihren Vorsprung bis ans Ziel retten könnten. «Und meistens waren meine Prognosen genauer als jene der Fernsehkommentatoren », ergänzt er stolz.
Vor 15 Jahren habe der Zürcher Speaker René Schambron Nachwuchsspeaker gesucht. Seither verleiht der 53-jährige Swiss-Pilot gut fünf Radsportanlässen im Jahr seine Stimme. Doch an der Züri Metzgete zu sprechen, sei etwas Besonderes. Nicht nur, weil es ein geschichtsträchtiges Rennen mit einem klingenden Namen sei. Den ehemaligen Amateur-Radsportler verbinden auch persönliche Erinnerungen mit dem bekanntesten Eintagesrennen der Schweiz. 1976 ist er bei der Züri Metzgete an der Seite des legendären Eddy Merckx gefahren. «Bei Winterthur hatte ich eine Panne.» Bis er das Hinterrad ausgewechselt habe, seien ihm die Amateure längst davongefahren. Dafür habe ihn das Profifeld eingeholt. «Die Profis haben mich in ihrem Feld geduldet, bis zur Steigung am Siglisdorfer. Dort sind sie mir davongedüst», erinnert er sich lachend.

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«Anabolika nehmen auch ‹Gümmeler›»

In 22 Tagen geht die «Züri-Metzgete» über die Bühne. Sportarzt Adrian Burki gibt Trainingstipps, räumt mit Mythen auf und spricht über das Dopingproblem im Volkssport.

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Wer am 5. September an der «Züri-Metzgete» teilnehmen möchte,
sollte bis dahin im Minimum über drei Monate ein Aufbautraining
absolviert haben, weiss Sportarzt Adrian Burk
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Velofahren erfreut sich als Volkssport einer immer grösseren Beliebtheit. Ander «Züri-Metzgete» werden voraussichtlich 1000 Hobbyradfahrer auf der 49 beziehungsweise 98 Kilometer langen Strecke über zwei Berge rasen. Ist Velofahren überhaupt gesund?
Adrian Burki: Der Radsport ist sehr gesund. Es ist gut, sich zu bewegen und auf ein Ziel hin zu trainieren. Zu viele Menschen sind heute inaktiv. Anlässe wie die «Züri-Metzgete» bilden dabei für Hobbysportler einen Idealfall, weil sie den Trainingsplan strukturieren.

Es heisst, alles im Leben ist nur bis zu einem bestimmten Mass gesund. Gilt das auch fürs Radfahren? Wann ist dieses Mass überschritten?
Die «Züri-Metzgete» mit ihren maximal 98 Kilometern liegt sicher innerhalb dieses Masses – wenn man sich entsprechend vorbereitet. Ungesund wird es, wenn die Radfahrer sich nicht ausreichend vorbereiten und sich am Rennen überfordern. Voraussetzung ist auch, dass man die körperliche Belastung erträgt und gesund ist. Ein Gesundheitscheck ist medizinisch empfohlen.

Die «Züri-Metzgete» findet am 5. September statt. Was raten Sie Kurzentschlossenen, die sich jetzt noch anmelden wollen?
Wenn man bis jetzt nie trainiert hat, sollte man lieber zu Hause bleiben und Schach spielen. Auf einen  Wettkampf wie die «Züri-Metzgete» muss man sich physisch und mental einstellen können. Das erfordert mindestens ein drei Monate langes Aufbautraining, bei dem man im Minimum dreimal die Woche trainiert.

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Gümmeler aus Herzschwäche

Der Arzt riet ihm, etwas Sport zu treiben. Roger Cattin verschrieb sein Leben gleich ganz dem Radsport. Durch die halbe Welt ist er bereits geradelt. Nun sorgt er an der «Züri Metzgete» für Sicherheit.

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«Selbst Gartenzäune müssen abgesichert werden»,
erklärt Roger Cattin. Der Bopplisser ist an der «Züri
Metzgete» als Chef der Streckensicherung unterwegs.

Bis zu seinem 50. Lebensjahr lebte Roger Cattin treu nach dem Motto «Sport ist Mord». Dies änderte sich schlagartig mit einem Arztbesuch. «Ich litt damals an einer Herzschwäche. Der Arzt meinte, wenn ich nicht bald etwas für meine Gesundheit tun würde, könne er für nichts garantieren.» Der Bopplisser schaute sich in der Welt der Sportarten um und entschied sich fürs Velofahren. Die flexiblen Trainingsbedingungen kamen dem umtriebigen Unternehmer, der eine Firma für Haushaltgeräte besitzt, wie gerufen. «Der Zufall wollte es, dass ich gleich danach mit meinem Bruder an einer Velo-Trainingswoche auf Mallorca teilnehmen konnte.»
Begeistert vom Velosport kehrte Cattin in die Schweiz zurück, gründete die Velofahrgruppe Quo Vadis und meldete sich gleich für die Volksfernfahrt Zürich– Strassburg an. 260 Kilometer an einem Tag. «Es war ein unglaublich heisser Tag. Der Pneu klebte richtig am Asphalt», erinnert sich der heute 67-Jährige. Zehn Liter Wasser habe er getrunken. «Kurz vor Basel stürzte ich. Das Blut strömte mir nur so die Beine hinab. Es war ein unglaublicher Murks.» Doch abgeschreckt hat es ihn nicht, ganz im Gegenteil. «Ich  fiel am Abend total erschöpft ins Bett. Doch ich war noch nie so zufrieden.» Dies war die Geburtsstunde einer leidenschaftlichen «Velogümmeler»-Ära.

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